Ausgabe 03/18 -

Marktaussicht – Auf Wachstumspfad

Als eines von fünf Mitgliedern des Sachverständigenrates „Die Fünf Wirtschaftsweisen“ berät Prof. Dr. Peter Bofinger die deutsche Bundesregierung in Wirtschaftsfragen. Beim Anlegersymposium des Raiffeisen InvestmentClubs zeigte er sich über zukünftige Entwicklungen optimistisch.

Professor Bofinger, die ­Weltwirtschaft ist auf einem Wachstumspfad. Wie sind die ­Perspektiven?
Peter Bofinger: Ich bin, ebenso wie der Internationale Währungsfonds, für die Weltwirtschaft optimistisch. Wir sehen keine Anzeichen für inflationäre Verspannungen, die eine restriktive Geldpolitik erfordern würden. Auch im Finanzsystem sind – mit Ausnahme Chinas – keine Fehlentwicklungen zu erkennen, die einen konjunkturellen Absturz hervorrufen könnten.

Wie beurteilen Sie die Entwicklung für Europa?
Peter Bofinger: Dank der Geldpolitik von Mario Draghi ist der Euroraum wieder in Schwung gekommen, die Arbeitslosigkeit geht zurück. Es kommt jetzt darauf an, dass der EZB der Ausstieg aus der lockeren Geldpolitik gelingt, ohne dass es zu Instabilität auf den­ ­Kapitalmärkten kommt. Zu den Risiken zählt der Brexit, vor allem für das Vereinigte Königreich; die anderen Mitgliedsstaaten könnten von einer Abwanderung von Finanz­instituten und Industrieunternehmen durchaus profitieren.

Worauf müssen Anleger jetzt ­besonders achten?
Peter Bofinger: Wir sind jetzt in ­einer Phase, bei der es mit den Zinsen tendenziell wieder nach oben geht. Es wird schwieriger, mit einem breit gestreuten Portfolio Gewinne zu machen. Auch bei Immobilien werden die Bäume nicht in den Himmel wachsen. Gefragt ist ein selektives Vorgehen.

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Peter Bofinger:

„Die Situation im Euroraum hat sich erkennbar stabilisiert, aber politische Instabilität, vor allem in Italien, bleibt weiter ein Risiko für den Euro.“