The trend is your friend…

Liege ich im Trend, mache ich Gewinne, stelle ich mich gegen die „Lawine“, werden die Chancen, an den Kapitalmärkten Geld zu machen, verschwindend klein. Dabei schaffen die Menschen die Trends selbst. Jeder von uns, der einem Trend folgt, verstärkt denselben. Dieses Phänomen zeigte sich vor der Jahrtausendwende in der Internetblase, im neuen Jahrtausend bei BRIC Staaten-Investments, vor Lehman bei ABS-Anleihen und im neuen Jahrzehnt bei Rohstoffprodukten und Zertifikaten.

Heute sind ETFs und Nachhaltigkeitsthemen sowie Kryptowährungen im Trend. Die Kunst ist es, solche Trends richtig und frühzeitig zu erkennen und auf diese aufzuspringen, solange der Großteil der Investoren noch zweifelt, und rechtzeitig auszusteigen, wenn der Großteil der Investoren noch daran glaubt. Dabei funktionieren Trends wie Pyramidenspiele. Je früher man einen Trend erkennt, desto mehr Geld ist zu gewinnen. Je älter ein Trend ist, desto leichter verläuft er sich und desto eher riskiert man damit Verluste. Und eines ist auch klar: Trends zur selben Idee wiederholen sich selten.

Derzeit werden nachhaltige Produkte immer beliebter, eine steigende Nachfrage stößt auf ein noch ungenügendes Angebot. Erst 20 Prozent aller Produkte dürfen sich wirklich nachhaltig nennen.

In einigen Jahren werden 90 Prozent oder mehr aller Produkte und Firmen nachhaltigen Kriterien folgen und der Trend wird sich verflüchtigen. Aber keine Angst: der nächste Trend wird zu diesem Zeitpunkt schon wieder in den Startlöchern sein.

Dr. Martin von Malfèr,
Finanzexperte der Raiffeisen Landesbank Südtirol