Ausgabe 02/24 -

Raiffeisen Landesbank Südtirol AG – Führungswechsel vollzogen

v.l.: der ausgeschiedene RLB-Generaldirektor Zenone Giacomuzzi, RLB-Präsident Hanspeter Felder und der neue RLB-Generaldirektor Simon Ladurner

 

Simon Ladurner hat mit 1. März die Führung der Raiffeisen Landesbank (RLB) übernommen. Zenone Giacomuzzi ist nach 16 Jahren als Generaldirektor in den Ruhestand getreten.

Herr Giacomuzzi, Sie haben die Raiffeisen Landesbank AG 16 Jahre lang als Generaldirektor geleitet. Welche Meilensteine in Ihrer Amtszeit sehen Sie als besonders bedeutsam an?

Zenone Giacomuzzi: Wesentlich war die Einführung neuer Produkte und Dienstleistungen, darunter Investmentfonds, Poolfinanzierungen für Unter-nehmen und der Raiffeisen Offene Pensionsfonds. Damit hat sich die Raiffeisen Landesbank von einem reinen Abwicklungsbetrieb zu einer modernen Bank entwickelt. Große Meilensteine waren auch die Vergabe wichtiger Kredite und das Wachstum des Gesellschaftskapitals von 500 Millionen Lire in den 90er Jahren auf aktuell 250 Millionen Euro. Die Intensivierung des Austausches mit anderen genossenschaftlichen Organisationen im In- und Ausland ist ein weiterer wichtiger Punkt. Auch unser verstärktes Engagement für ökonomische und soziale Anliegen sowie Unternehmensführungsthemen ist wesentlich.

Die Raiffeisen Landesbank hat 2023 ihr 50-jähriges Jubiläum gefeiert und steht in diesen schwierigen Zeiten sehr gut da. Worauf führen Sie diesen Erfolg zurück?

Der Erfolg der RLB wird maßgeblich von den gut ausgebildeten Mitarbeiter*innen bestimmt, die sowohl Chancen als auch Risiken erkennen und mit Herausforderungen umgehen können. Das richtige Gespür für den Markt, die Bereitschaft zur Weiterentwicklung und Offenheit für Neues sind entscheidende Erfolgsfaktoren.

 

Die RLB ist immer bodenständig geblieben, hat sich auf ihre Kernaufgabe konzentriert und ist keine großen Risiken eingegangen. In schwierigen Zeiten, wie zum Beispiel in der Finanzkrise oder in der Coronazeit, haben wir uns als äußerst widerstandsfähig erwiesen. Die gute Zusammenarbeit mit den Raiffeisenkassen hat ebenfalls wesentlich zum Erfolg beigetragen.


Wo sehen Sie Chancen und wo die Herausforderungen für regional tätige Banken?

Unsere Kenntnis des lokalen Marktes und unsere Nähe zu den Kund*innen, die wir persönlich betreuen und auf deren individuelle Bedürfnisse wir flexibel eingehen, sind unsere Chancen. Südtirol ist ein Land im Wachstum und wird auch zukünftig ein vielversprechendes Geschäftsumfeld bieten. Herausforderungen sind die immer schneller ablaufenden Veränderungen, wie die Einführung von KI im Bankenwesen, die Digitalisierung, die Globalisierung und der Mangel an Bankfachkräften. Um diesen dynamischen Entwicklungen zu begegnen ist es wichtig, dass wir bodenständig und flexibel bleiben.

 

Auf was freuen Sie sich im Ruhestand und was werden Sie vermissen?

Ich freue mich darauf, etwas Neues anzufangen, bei dem ich meine Erfahrungen und Kompetenzen einbringen kann, aber anders als bisher. Vermissen werde ich den direkten Einblick in die vielen interessanten Projekte und Finanzierungen im Land und den Austausch mit den Geschäftspartnern, Kolleg*innen, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.


Herr Ladurner, Sie haben am 1. März die Nachfolge von Zenone Giacomuzzi angetreten. Welche Vision haben Sie für die Raiffeisen Landesbank und welche Schwerpunkte möchten Sie setzen?

Simon Ladurner: Wir wollen unsere starke Position im Firmenkundengeschäft festigen und unsere Ertragskraft weiter steigern. Als Kompetenzzentrum im Bankwesen werden wir die Raiffeisenkassen noch mehr unterstützen und unsere Finanzdienstleistungen für Südtirols Unternehmen ausbauen. Dazu werden wir die neuesten technischen Möglichkeiten nutzen und sie optimal für das gesamte Netzwerk Raiffeisen Südtirol einsetzen. Die Schwerpunkte liegen darin, unsere Professionalität zu stärken, weitere Marktanteile im Firmenkundengeschäft zu gewinnen und die internen Prozesse zu verschlanken und zu digitalisieren.

Die Zusammenarbeit im Netzwerk Raiffeisen Südtirol, das aus Landesbank, 39 Raiffeisenkassen, RIPS-Genossenschaft und anderen Gesellschaften besteht, ist eine anspruchsvolle Herausforderung. Was ist Ihre Meinung dazu?

Die laufende Abstimmung und der gegenseitige Austausch von Ideen und Informationen sind Erfolgsfaktoren des Netzwerks Raiffeisen Südtirol. Das IPS-Modell sichert dabei die Erfolge der Vergangenheit auch für die Zukunft. Viele Köpfe haben viele Ideen. Ich sehe viele überzeugte Genoss*innen in der Raiffeisenorganisation, die für die Ideen brennen. Wichtig ist es, die unterschiedlichen Sichtweisen und Ideen so abzustimmen, dass wir gemeinsam mit Kraft in die Zukunft gehen. Das haben wir bisher gut geschafft und ich bin mir sicher, dass wir diesen Vorteil auch zukünftig erfolgreich nutzen werden.


Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit in der Unternehmensstrategie der RLB?

Nachhaltigkeit ist seit der Gründung der Raiffeisenkassen ein Herzensthema. Ein nachhaltiges Verhalten macht uns stark und resilient und schafft eine lebenswerte Welt auch für zukünftige Generationen. Daher bleibt dies ein wichtiger Teil unserer Unternehmensstrategie und zieht sich durch alle Bereiche der RLB. Wir werden die entsprechenden Projekte weiterführen und ausbauen.

Wie würden Sie Ihren Führungsstil beschreiben?

Ich bin vom kooperativen Führungsstil überzeugt. Mir ist es wichtig, dass die Führungskräfte und Mitarbeiter*innen konstruktiv zusammenarbeiten.Es ist erwiesen, dass bessere Lösungen gefunden werden und vielfältigere Ideen entstehen, wenn alle Beteiligten in die Entscheidungen einbezogen werden und sich aktiv einbringen.

Bitte vervollständigen Sie diesen Satz: Mir ist auch in Zukunft besonders wichtig, dass …

… wir weiterhin wertschätzend miteinander umgehen, die bisher erarbeiteten Werte erhalten und einen Mehrwert für die Menschen und Unternehmen im Land schaffen.


Raiffeisen Landesbank Südtirol AG

Die Raiffeisen Landesbank Südtirol (RLB) ist als Geschäftsbank stark im Bereich des Firmenkundengeschäfts tätig, wo sie Südtiroler Unternehmen hochwertige Bankdienstleistungen und Finanzierungslösungen anbietet. Als Bank-Kompetenzzentrum unterstützt sie die 39 Südtiroler Raiffeisenkassen in ihrer Banktätigkeit, indem sie ihnen eine Vielzahl von Bankdienstleistungen und Produkten zur Verfügung stellt. Besonders eng arbeitet sie mit ihnen bei der Vergabe von Krediten zusammen. Durch das Sammeln zusätzlicher Einlagen stärkt die Landesbank die gesamte Raiffeisenorganisation.

 

Weitere Infos: www.raiffeisenlandesbank.it