Ausgabe 05/16 -

Die Zukunft der Region aktiv gestalten

Während Städte immer beliebter werden, haben es kleinere Dörfer immer schwerer, für ihre Bevölkerung attraktiv zu bleiben. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, hat die Raiffeisenkasse Bruneck ein ganz besonderes Projekt ins Leben gerufen.

Nicht nur geografisch gesehen, ist das Städtchen Bruneck mit seinen rund 16.000 Einwohnern das Herzstück des Pustertales. Auch unter wirtschaftlichen, touristischen, kulturellen, freizeit- und bildungsmäßigen Aspekten hat es viel zu bieten. Für viele Familien ist die Stadt ein attraktiver Wohnort mit unzähligen Möglichkeiten geworden, der immer mehr Menschen anzieht. Demgegenüber stehen periphere Ortschaften im Einzugsgebiet, die in ihrer Existenz bedroht sind, weil das Dorfleben hier immer mehr an Lebendigkeit und Bedeutung verliert.

Gelebter Genossenschaftsgedanke

Diesem gesellschaftlichen Strukturwandel und Trend wollte die Raiffeisenkasse Bruneck nicht tatenlos zuschauen. Bereits vor einigen Jahren initiierte sie das Impulsprogramm „­Lebendiger Ort“, mit dem Ziel, die Attraktivität und damit die Lebensqualität der Gemeinden ihres Tätigkeitsgebietes Percha, Olang, Pfalzen, St. Lorenzen und Rasen-Antholz zu erhöhen. Das Engagement der Raiffeisenkasse Bruneck kam dabei nicht von ungefähr, sondern entspricht ­ihrem Selbstverständnis als Genossenschaftsbank, die sich als Wertegemeinschaft versteht und sich ihrer Verantwortung für ihr angestammtes Gebiet bewusst ist. Dies kommt auch im Leitbild der Genossenschaftsbank mit ihrem formuliertem Leistungsversprechen
„Mehr.Wert.Leben.“ deutlich zum Ausdruck.

Aktiver Mitgestalter der Region

„Wir als Raiffeisenkasse waren von Beginn an von der Idee eines zukunftsorientierten Ortentwicklungsprogramms überzeugt und haben das Projekt unterstützt. Damit können wir die Zukunft unserer Region aktiv mitgestalten und einen großen Teil Südtiroler Tradition – das Dorfleben – erhalten“, bekräftigt Anton Josef Kosta, Geschäftsführer der Raiffeisenkasse Bruneck, und weiter: „Der Wert unserer angebotenen Leistungen und Initiativen soll sich für die Menschen nämlich nicht nur in wirtschaftlichen Vorteilen niederschlagen, sondern auch die Lebensqualität des Einzelnen und der Familien erhöhen.“


Organisation des Projektes

Konkret ging es beim Projekt „Lebendiger Ort“ darum, gezielte und auf den jeweiligen Ort maßgeschneiderte Maßnahmen zur Belebung der Ortskerne zu entwickeln und umzusetzen. Das Projekt war in mehrere Phasen gegliedert und umfasste die Analyse des Status quo in den Ortschaften, die Erarbeitung eines Leitbildes und Maßnahmenpakets für die Ortskernent­wicklung sowie eine Vertiefungs- und Umsetzungs­begleitung.
Um eine möglichst breite Akzeptanz in der Bevölkerung zu erreichen, waren die Mitwirkung der Gemeinden sowie eine breite Einbindung der Bürger von zentraler Bedeutung. Daneben wurden weitere Institutionen als Projektmitglieder eingebunden, wie das Landesressort für Wirtschaft, der Handels- und Dienstleistungsverband Südtirol (hds), die Agentur CIMA/Citymarketing als wissenschaftlicher Projektleiter sowie Vertreter der Raiffeisenkasse Bruneck (Geschäftsführung und Verwaltungsratsmitglieder). In der Zwischenzeit konnten bereits viele der mit der Bevölkerung erarbeiteten Maßnahmen wie beispielsweise neue Verkehrsleitbilder, Dorfverschönerungen, Schaffung von Grünflächen, verbesserte Einkaufsmöglichkeiten u. a. m. in den verschiedenen Dörfern erfolgreich umgesetzt werden.

Beteiligung an Finanzierung

Die Finanzierung des ambitionierten Projektes erfolgte auf Grundlage eines Public-Private-Partnerships (PPP). Die Gesamtkosten des Projektes beliefen sich auf ca. 370.000 Euro, die von den Projektpartnern gemeinsam getragen wurden, wobei die Raiffeisenkasse Bruneck den größten Teil übernahm. Dies unterstreicht, wie wichtig der Bank das Projekt ist.

Anton Josef Kosta

Anton Josef Kosta,
Geschäftsführer der Raiffeisenkasse Bruneck: „Als Genossen­schaftsbank sind wir profitabler Gestalter für verantwortungsvolles Leben und Wirtschaften im mittleren Pustertal.“