Ausgabe 03/15 -

Hinab in die Passerschlucht

An den Sonnenhängen von Moos in Passeier und am höchsten Wasserfall Südtirols vorbei führt uns unsere Frühjahrswanderung bis tief in die Passerschlucht hinunter in einen neuen Schluchtenweg.

Route

Gehzeit: ca. 4 Stunden
Höhenmeter: ca. 450


Autor: Olav Lutz

Gemeinsam mit dem Heimatkundler, ­Ornithologen und Pflanzenkenner Arnold Rinner starten wir beim Parkplatz des Bunker­museums und wandern kurz auswärts der Straße entlang, bevor wir diese überqueren und in den Fernwanderweg E5 einsteigen. Es geht zügig aufwärts in die Sonnenhänge von Moos Richtung Stuls. Das submediterrane Klima ist Heimat für viele Tiere und sonnenverliebte Sträucher und Bäume. Dass das Passeiertal ein beliebtes Durchzugsgebiet für Zugvögel ist, erklärt uns Arnold, und empfiehlt uns, genau zu horchen. Ein spannendes Erlebnis, wenn man die Ohren „schärft“.

Foto: Den Wieserhof in Stuls im Blick, im Hintergrund sieht man v. l. die Nörderspitze (2.106 m), die Hochwart (2.746 m, schneebedeckt) und rechts davon die Plattenspitze (2.345 m).

Stuller Wasserfälle

Das Zirpen der Vögel wird jäh unterbrochen nach einer halben Stunde, als wir beim Stuller Wasserfall vorbeikommen. Die Stuller Wasserfälle sind überaus beeindruckend und zählen zu den höchsten Wasserfällen Europas, unter­halb von Stuls fallen sie in zwei Kaskaden 112 Meter und dann 230 Meter tief. Nun geht es langsam abwärts, dem Weg Nr. 10 folgend, in Richtung Gomion, dem kleinen Weiler von St. Leonhard. Bei Gomion überqueren wir die Brücke der Passer und wandern an der orografisch rechten Seite des Bachs taleinwärts Richtung Moos. Alsbald sehen wir die ersten Eingriffe in die gewaltige Schlucht. Steige und Treppen winden sich dem Fels entlang. Unter uns sehen wir die ausgewaschenen Felsen und erkennen auch Gletschermühlen.

„Tarzaneering“

An einem ausgesetzten Punkt gibt es sogar die Möglichkeit des „Tarzaneering“. In atemberaubender Höhe kann man sich mit einem Flying Fox über die Schlucht seilen. Nichts für schwache Nerven. Uns zieht es weiter Richtung Moos, wo wir etliche Male an den Felswänden entlang gehen und auch diverse Brücken überschreiten. Von hier aus sehen wir die volle Länge des Stuller Wasserfalls. Am Ende der Schlucht kommen wir auf den alten Weg von St. Leonhard nach Moos, der heute eine beliebte Sonnen­promenade ist. Nach ca. 4 Stunden kommen wir wieder zu unserem Ausgangspunkt zurück. In Moos schauen wir uns auch noch das neue, interaktive Bunkermuseum an. Als Krönung gehen wir noch im Freigelände beim Steinbock­gehege vorbei, eine weitere sehenswerte Attraktion des „Bunker-Mooseums“.

Gesundheitstipp – Wandern ist bei Herzerkrankungen ideal

In Zusammenarbeit mit www.herzstiftung.org

 

Zum Schutz vor Erkrankungen am Herz werden immer wieder Ausdauersportarten wie Joggen, Schwimmen oder Radfahren empfohlen. Darüber hinaus bietet aber auch Wandern eine gute Möglichkeit, einen aktiven Lebensstil zu führen. Zwar werden beim Wandern nur relativ geringe Belastungsintensitäten erreicht, dennoch kommt es zu günstigen Effekten auf das Herz und den Kreislauf, wie Forschungsergebnisse nahelegen.

 

Regelmäßige körperliche Aktivität kann erwiesener­maßen das Risiko für Herzinfarkte und andere Erkrankungen am Herz verringern. Den größten Nutzen pro aufgewendete Zeit hat dabei ein Training bei 60 bis 75 % der maximalen Herzfrequenz. Je nach Alter und Trainingszustand kann dies z. B. einem Trainingspuls von 120 bis 140 Schlägen pro Minute entsprechen, der sich auch durch leichtes Joggen erreichen lässt.

 

Die Meereshöhe spielt eine relativ geringe Rolle, bis auf 2.500 Metern braucht der Körper keine Adaptationsvorgänge entwickeln. Was eher zu berücksichtigen ist, ist ein schnelles Erreichen der Höhe mit einer Seilbahn. Es ist besser, zu Fuß hinaufzugehen und eventuell mit der Seilbahn herunterzufahren, auch um Gelenke wie Knie und Hüfte zu schonen.