Ausgabe 02/21 -

Nicht in Panik geraten!

Corona, Welle eins, Welle zwei und nun schon Welle drei und vier. Wie lange dauert diese Pandemie denn noch, fragt sich mancher. Ist ein wirtschaftliches Überleben in einer solchen ständigen Stop-&-Go-Situation noch möglich? Und zahlt es sich überhaupt noch aus, für die Zukunft zu sparen, wenn morgen womöglich mein investiertes Geld im Soge der Wirtschaftskrise verloren geht?

Foto: Helmuth Rier

Negativzinsen, eine befürchtete Pleitewelle und sogar die Sorge vor einer Währungsreform lassen aufhorchen und so manchen wieder nach vermeintlichen Fluchtgütern Ausschau halten. Aber welche sind diese? In einer Gesellschaft sind Fluchtgüter, genauso wie unser allgemeines Zusammenleben, nur weitere Konventionen. Bargeld, der Wert von Gold oder Diamanten u.a. werden immer in einer Nominalwährung ausgedrückt, einer Konvention. Zerfällt das System, ist Geld nur mehr Papier oder nicht einmal das. Gold wird dann als das erkannt, was es ist: Metall. Je tiefer man auf der Maslowschen Bedürfnispyramide nach unten sinkt, desto offensichtlicher werden die Grundbedürfnisse der Menschen: sozialer Austausch, Sicherheit und Essen.

Nominale Größen wie 100 Euro sagen da nichts mehr aus. Nun aber, da in Europa das Zinsniveau immer weiter sinkt, eins zu eins mit der Inflationsrate, sollten Sparer sich nicht so sehr um dahin schmelzende Einlagen sorgen, sondern vielmehr versuchen, die Kaufkraft ihrer eventuell sinkenden Ersparnisse zu bemessen. Wenn man mit 100 Euro heute 10 Prozent mehr Güter kaufen kann als noch vor einem Jahr und dabei z.B. 5 Prozent weniger Euro auf dem Sparkonto hat als letztes Jahr, sollte man nicht in Panik geraten. Ein solches, auf Kaufkraftgrößen basiertes System, würde die Menschen vielleicht ruhiger schlafen lassen. Es wäre aber eine neue Konvention.