Ausgabe 01/23 -

ESG für Anleger*innen

Im Teil 1 der Serie „ESG für Anleger*innen“ haben wir den Begriff ESG erläutert. Im Teil 2 werden wir uns nun mit den nachteiligen Auswirkungen von Investitionen befassen und die sogenannten PAI-Indikatoren vorstellen, mit denen die nachteiligen Auswirkungen gemessen werden können.

Teil 2: ESG und die nachteiligen Auswirkungen von Investitionen

Wenn Investitionen getätigt werden, so haben diese in der Regel nicht nur positive, sondern auch nachteilige Auswirkungen auf die Umwelt-, Sozial- und Arbeitnehmer-belange (ESG-Faktoren). Die wichtigsten dieser nachteiligen Auswirkungen, die eine Investition zeitigt, können zumeist anhand der sogenannten PAI-Indikatoren (PAI: Principal Adverse Impact) gemessen werden.

 

Als Beispiel kann eine wichtige nachteilige Auswirkung einer Investition in ein Kohlekraftwerk auf die Umwelt dienen. Diese nachteilige Auswirkung kann mit dem PAI-Indikator gemessen werden, welcher den CO²-Fußabdruck (engl. Carbon Footprint) des Kraftwerks quantifiziert. Dieser gibt an, welche Menge an Emissionen (angegeben in Tonnen CO²) direkt und indirekt durch eine Tätigkeit verursacht wird. In unserem Beispiel handelt es sich bei den direkten Emissionen um jene Treibhausgase, die das Kohlekraftwerk bei der Verbrennung der Kohle freisetzt. Indirekte Emissionen verursacht das Kohlekraftwerk durch die für den Betrieb des Kraftwerks zugekaufte elektrische Energie, denn auch bei deren Erzeugung werden Treibhausgase emittiert. Je größer der CO²-Fußabdruck, desto größer ist die nach-teilige Auswirkung der getätigten Investition auf die Umwelt.

 

Wenn Sie als Anleger es vorziehen, wichtige nachteilige Auswirkungen auf die Umwelt in hohem Ausmaß zu berücksichtigen, so werden Sie höchstwahrscheinlich nicht in ein Unternehmen investieren wollen, für welches der genannte PAI-Indikator einen hohen CO²-Fußabdruck und somit eine wichtige nachteilige Auswirkung auf die Umwelt belegt. PAI-Indikatoren helfen Ihnen somit dabei, die mit Investitionen einhergehenden, nach-teiligen Auswirkungen bewusst zu berücksichtigen.