Ausgabe 03/21 -

Die Existenzsicherung in die eigene Hand nehmen

Gemeinsamkeit, aber auch eigene Freiräume zu haben – das leben und wünschen sich viele Paare von heute. Das trifft auch auf die Finanzen zu sowie auf die eigene Vorsorge und Absicherung.

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Miteinander verbunden, aber in finanziellen Dingen unabhängig zu sein, ist eine gute Voraussetzung für eine gelungene Partnerschaft.


Partnerschaft bedeutet Zweisamkeit und Vertrautheit, heißt aber auch, Verantwortung zu übernehmen, besonders beim Thema Geld. „Menschen, die in Beziehungen leben – unabhängig ob mit oder ohne Trauschein – müssen ein finanzielles Bewusstsein entwickeln, das heißt, sie müssen sich eigenverantwortlich um ihre wirtschaftliche Existenzsicherung kümmern“, betont Markus Pretto, Finanzerzieher im Raiffeisen Versicherungsdienst.

Beispielsweise müssen sich Paare, die ohne Trauschein zusammenleben, darüber im Klaren sein, dass im Todesfall, der hinterbliebene Partner keinerlei Ansprüche auf eine Hinterbliebenenrente hat. Ebenso gilt es zu bedenken, dass staatliche Unterstützungsmaßnahmen in hohem Maße an die Erwerbstätigkeit geknüpft sind. Besserverdiener sind damit auch besser abgesichert. Dies ergibt nicht nur eine höhere Altersrente, sondern auch höhere Entschädigungsleistungen im Fall einer durch Unfall oder Krankheit erlittenen Invalidität.

Finanzielle Abhängigkeit vom Partner betrifft vor allem Frauen. Markus Pretto empfiehlt Paaren deshalb, frühzeitig folgende Fragen zu klären: Wie sieht die häusliche (unentgeltliche) Arbeitsteilung aus? Wer bleibt wegen eines Kindes zuhause und wie lange? Wie können die Renteneinbuße und mangelnde staatliche Vorsorgemaßnahmen ausgeglichen werden?


Nicht abhängig zu sein, von einem Partner/einer Partnerin oder vom Fortbestand einer Ehe bzw. einer Lebensgemeinschaft, gehört auch zur Würde eines Menschen. Jeder sollte daher die volle Verantwortung für sein Leben übernehmen.

Markus Pretto


Vorsorge für sich, den Partner und die Familie

Alle Paare und besonders Familien, in denen ein Elternteil wegen der Kindererziehung in Teilzeit oder gar nicht mehr arbeitet, sollten sich beraten lassen, um eventuelle Vorsorgelücken aufzudecken. Diese können über einen privaten Versicherungsschutz geschlossen werden. Eine planmäßige Risikoabsicherung stellt das Leben auf ein sicheres Fundament. „Dazu zählen der Schutz der eigenen Existenz durch eine Unfall- und Ablebensversicherung und der Schutz des Partners oder der Familie. Wird eine Immobilie mit einem Darlehen finanziert, so greift im Ernstfall diese Risikoabsicherung, die bei schwerer Krankheit oder Berufsunfähigkeit für die eigene finanzielle Absicherung sorgt oder im Todesfall finanziellen Schutz für die Hinterbliebenen bietet. Ebenso ist auch ein privater Krankenschutz sinnvoll“, erklärt Markus Pretto.