Trump und die globale Wirtschaft
Börsenkommentar
Donald Trump und seine angekündigte Politik werden uns die nächsten vier Jahre begleiten. Negative Auswirkungen werden befürchtet: Handelskriege, das Ende des Multilateralismus, eine Staatsschuldenkrise, Hyperinflation, die Zerstörung der Weltordnung und eine Begünstigung der Superreichen. Weniger beachtet wird jedoch, welche Folgen die angekündigte Zollpolitik Trumps haben wird. Ein Währungskrieg zwischen den USA und dem Rest der Welt wird zunehmend wahrscheinlich. China bereitet bereits Maßnahmen vor, um auf die angedrohten Zollerhöhungen der Trump-Regierung zu reagieren. Kurzfristig steht die Stützung der Ausfuhren an oberster Stelle, mittelfristig arbeitet das Land an einer alternativen Reservewährung. Angesichts der niedrigeren Wachstumszahlen wird China voraussichtlich 2025 den Yuan schwächen, um trotz der Zollerhöhungen die Preise chinesischer Waren in US-Dollar stabil zu halten. Der Handelskrieg zwischen den USA und China wird sich auch auf Europa auswirken, das seinerseits mit höheren Zöllen entgegensteuern dürfte.
Der erwartete Handels- und Währungskrieg zwischen den USA und China, und indirekt auch Europa, wird voraussichtlich keine Gewinner haben. Die wirtschaftlichen Prognosen in den USA und Europa verschlechtern sich derzeit wöchentlich. Ein positiver Aspekt ist jedoch, dass der Inflationsdruck abnimmt. Dies erleichtert es den Zentralbanken, die Leitzinsen weiter zu senken, was potenziell zu steigenden Aktienkursen führt, obwohl bestimmte Sektoren wie der Automobilsektor weiterhin Schwierigkeiten haben. Wenn China den US-Dollar effektiv stützt, könnte dies zu einer stärkeren Nachfrage nach US-Staatsanleihen führen. Trotz eines erwarteten Haushaltsdefizits von 10 Prozent im Jahr 2025 wird Trump dadurch nicht mit steigenden Finanzierungskosten zu kämpfen haben.