Pflege braucht Vorsorge
Die Pflegesituation in Südtirol steht vor großen Herausforderungen. Unter dem Motto „Heute Vorsorge, morgen Fürsorge“ fanden am 7. Mai im Raiffeisenhaus in Bozen und am 21. Mai im CulturForum in Latsch dazu zwei gut besuchte Informationsabende statt.
Ulrich Seitz, Präsident der Alzheimervereinigung Südtirol und der Stiftung Pilsenhof, zeichnete in seinem Impulsreferat ein umfassendes Bild des Pflegesystems in Südtirol und benannte zentrale Schwachstellen, darunter lange Wartezeiten beim Pflegegeld, fehlende Betreuungsangebote für jüngere Pflegebedürftige (45 bis 60 Jahre) und die schwierige Vereinbarkeit von Beruf und Pflege. Als Lösungsansätze stellte er unter anderem das Burgenländer Modell vor, bei dem betreuende Angehörige angestellt und somit sozial- und rentenversichert sind. Seitz: „Pflege ist eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung. Es braucht vorausschauende und couragierte Lösungen.“
Martina Ladurner, Präsidentin des Verbandes der Seniorenwohnheime Südtirols, betonte das Recht auf würdevolle Pflege. Die 79 Heime seien nicht nur Betreuungseinrichtungen, sondern auch Orte der Begegnung. Die Heimkosten tragen die Betroffenen oder deren Angehörige. Wegen demografischem Wandel, Fachkräftemangel und veränderten Familienstrukturen seien Eigenverantwortung und finanzielle Vorsorge wichtig.
Thomas Gruber vom Raiffeisen Versicherungsdienst stellte die Raiffeisen Pflegeversicherung vor, die finanzielle Belastungen im Pflegefall abfedert.
Fazit
Pflege darf kein Tabuthema sein. Offene Gespräche in der Familie und frühzeitige Entscheidungen sind essenziell. Ziel der Veranstaltungen war es, für die Pflegesituation zu sensibilisieren und zur Vor- sorge zu ermutigen. Infos unter: www.raiffeisen.it/pflegeversicherung