KONVERTO – das neue Raiffeisen IT-Netzwerk
Paul Gasser, Generaldirektor des Raiffeisenverbandes Südtirol, über die Fusion der Raiffeisen-Gesellschaften Raiffeisen OnLine (ROL) und RUN (Raising Unified Network) zur neuen Gesellschaft KONVERTO. Hintergründe und Ausblick.
Herr Gasser, welche Gründe haben dazu geführt, dass sich die Raiffeisen-Gesellschaften ROL und RUN zur neuen Gesellschaft KONVERTO zusammengeschlossen haben?
Paul Gasser: Der rasante Einzug der digitalen Technologien und ein härter werdender Wettbewerb erfordern eine starke Bündelung der Kräfte der einzelnen Akteure. Mit der Zusammenführung der beiden Unternehmen Raiffeisen OnLine und RUN haben wir die Grundlage für ein breiteres IT-Angebot zum Wohl der 42.000 Kunden gelegt. Wir nutzen den besonderen Moment der Stärke beider Unternehmen, um uns für die Zukunft zu rüsten und technologische Entwicklungen voranzutreiben.
Was bedeutet der Name KONVERTO?
Paul Gasser: KONVERTO stammt aus der Kunstsprache Esperanto und steht für transformieren. Das primäre Ziel, für unsere Kunden eine „Transformation von IT in Lebens- und Marktwert“ zu schaffen, spiegelt sich in diesem Namen wider. Wir begleiten unsere Kunden bei der „Digitalen Transformation“ und verwandeln dabei das Ergebnis der neuen IT-Leistungen in einen Geschäftswert des Unternehmers.
Welche Ziele verfolgt die neue Gesellschaft und wie ist die Gesellschafterstruktur?
Paul Gasser: Durch die Fusion entsteht ein neuer IT-Player mit umfangreichem Dienstleistungsportfolio und klarer Wachstumsstrategie für die nächsten Jahre. Das Unternehmen ist nahezu in 100-prozentigem Besitz der Raiffeisenorganisation. Der Raiffeisenverband Südtirol als Haupteigner und die Raiffeisen Landesbank als zweitgrößter Aktionär halten zusammen rund 85 % der Anteile. Zum Start arbeiten 110 Mitarbeiter im Unternehmen; diese Zahl soll in den nächsten Jahren noch anwachsen. Der für 2019 erwartete Umsatz beträgt 19 Mio. Euro.
Welche sind die Kernkompetenzen des Unternehmens und welche Dienstleistungen wird KONVERTO anbieten?
Paul Gasser: Im Unternehmen verfügen wir über überdurchschnittlich breit aufgestellte IT-Kompetenzen. Die Dienstleistungspalette reicht von Internetanbindungen über Glasfaser, Sicherheitsdiensten, Programmierleistungen bis hin zur Internet-Telefonie und Virtualisierung der Arbeitsplätze. Ein großes Augenmerk wird auf die Beratung und Implementierung neuer Lösungen im schnell wachsenden Umfeld des Cloud Computing gelegt, auch Datenschutz und -sicherheit spielen eine wichtige Rolle. Der bestehende Self-Service-Bereich soll ausgebaut werden, um neue Services rund um die Uhr aktivieren und personalisieren zu können. Weitere neue Produkte sind in Entwicklung, die in den kommenden Monaten unsere Kunden begeistern sollen.
Welche Kundensegmente wird KONVERTO ansprechen?
Paul Gasser: KONVERTO wird sowohl Unternehmen als auch Privatpersonen bedienen und bei deren IT-Bedarf begleiten. Dabei werden die Produkte künftig noch stärker auf die jeweilige Zielgruppe zugeschnitten sein.
Man hört oft: Die schwierigste Aufgabe bei einer Fusion ist die notwendige Verschmelzung der verschiedenen Unternehmenskulturen und -strukturen. Wie sehen Sie das?
Paul Gasser: Beide Unternehmen sind in rund 20 Jahren kontinuierlich gewachsen und haben sich am lokalen Markt einen Namen gemacht. Im vergangenen Jahr wurde intensiv an einem gemeinsamen Zukunftsbild und an den Vorbereitungen zur Fusion gearbeitet. Dabei haben wir festgestellt, dass es kaum Überschneidungen gibt und vielmehr jeder besondere Kompetenzen einbringt. Die heutigen Produktlinien sind sehr komplementär. Nun gilt es, die Stärken einer jeden Struktur gezielt zu einem Ganzen zu bündeln.
Hat die Fusion Auswirkungen auf die beschäftigten Mitarbeiter? Wenn ja, welche?
Paul Gasser: Die Mitarbeiter müssen zusammenwachsen wie Musiker in einem Orchester. Betonen möchte ich, dass kein Personalabbau stattfinden wird, wie dies bei Fusionen oft der Fall ist. Im Gegenteil – aufgrund unserer Wachstumsstrategie ist eine Aufstockung des Mitarbeiterstabes in den nächsten fünf Jahren geplant.
Die beiden neuen Direktoren von KONVERTO Peter Nagler und Peter Werth
Wie sieht die neue Geschäftsführung aus?
Paul Gasser: Wir haben uns bewusst für eine Doppelspitze der beiden Direktoren Peter Nagler und Peter Werth entschieden. Beide bringen viel Erfahrung mit und ergänzen sich in ihren Verantwortungsbereichen. Auch die beiden Vizedirektoren Alexander Demanega und Alexander Wallnöfer sind Teil der Geschäftsführung, womit wir über ein schlagkräftiges Führungsteam verfügen – für die ehrgeizigen Ziele, die wir uns gesetzt haben.
Sie haben bei der Gesellschaft KONVERTO die Funktion des „amministratore delegato“ inne, das heißt konkret, dass …
Paul Gasser: … ich den Zusammenschluss der beiden Gesellschaften begleite und den neuen Direktoren unterstützend zur Seite stehe. Mir ist es ein großes Anliegen, die strategische Ausrichtung des Unternehmens mit der geplanten Wachstumsstrategie voranzubringen und erfolgreich umzusetzen.