Ausgabe 03/24 -

Frauen in der Führung von Genossenschaften

Heute im Gespräch: Jutta Pedri

Beruf: Anwältin

Funktion: Verwaltungsrätin der Raiffeisenkasse Partschins

Motto: Das Geheimnis des Glücks ist die Freiheit. Das Geheimnis der Freiheit aber ist der Mut . (Thukydides)

Warum engagieren Sie sich als Verwaltungsrätin in der Raiffeisenkasse Partschins?

Jutta Pedri: Als Anwältin bin ich häufig mit Sanierungs- und Inkassofällen konfrontiert, bei denen Menschen Schwierigkeiten haben, Darlehen zurückzuzahlen oder mit Pfändungen konfrontiert sind. Insbesondere bei Frauen, die Bürgschaften übernommen haben, habe ich den Eindruck, dass viele nicht vollständig verstehen, was sie unterzeichnen. Daher wollte ich Einblick in die Abläufe bekommen, um zu sehen, wie man solchen Situationen entgegenwirken kann. Mich interessiert die Raiffeisenkasse als Genossenschaftsbank, der Genossenschaftsgedanke liegt mir nahe und deshalb bin ich gerne Teil der Entscheidungsträger.

Wie erleben Sie die Bedeutung des Frauseins für Ihren Erfolg?

In Südtirol ist es nach wie vor eine Herausforderung als Frau Karriere zu machen, besonders in Branchen wie dem Bankensektor und der Anwaltschaft. Während der Familienplanungsphase ist man als Frau oft auf sich allein gestellt. Die Gesellschaft ist noch nicht so weit, eine Frau, die Beruf und Familie unter einen Hut bringt und Karriere macht, zu akzeptieren und positiv zu werten. Der Begriff „Karrierefrau“ wird oft negativ ausgelegt.

Wie könnte man diese Situation verbessern?

Es wäre hilfreich, Netzwerke aufzubauen und mit erfolgreichen Frauen im Gespräch zu bleiben. Dieser Austausch unter Frauen ist sehr wichtig. Es hilft, wenn jene, die sich getraut haben mutig zu sein, drüber reden und erzählen, wie sie es geschafft haben.