Für die Würde obdachloser Menschen
Dank des finanziellen Einsatzes der Raiffeisenwelt kann im Bozner Obdachlosenhaus dormizil der Umbau von neun Wohnungen in Angriff genommen werden.
v.l.: Erich Innerbichler (Vereinsmitglied housing first bozen EO), Patrik Malesardi (Geschäftsführer RK Überetsch), Leonhard Resch (Obmann RK Schlern-Rosengarten), Herbert Von Leon (Obmann Raiffeisenverband), Paul Tschigg und Maria Lobis (Vorstände von housing first bozen EO), Simon Ladurner (Generaldirektor Raiffeisen Landesbank) und Robert Zampieri (Generaldirektor Raiffeisenverband)
Südtirols Raiffeisenkassen sind kapillar wie keine andere Bank in Südtirol vertreten.„Genossenschaftsbanken haben stets das Gemeinwohl im Blick, nicht das Interesse des Einzelnen“, betonte Herbert Von Leon, Obmann des Raiffeisenverbandes, auf einer Pressekonferenz Anfang September. Im Jahr 2023 haben die Raiffeisenkassen in Südtirol fast 3.000 Vereine und Organisationen mit mehr als 10 Millionen Euro an Sponsoring und Spenden unterstützt.
Robert Zampieri, General-direktor des Raiffeisenverbandes, lenkte den Blick auf das Projekt „dormizil“ in Bozen. Gemeinsam mit dem Verein „housing first bozen EO“ unterstützen die 39 Raiffeisenkassen den Umbau von 7 der 9 Wohnungen mit je 95.000 Euro.
Da die Finanzierung der ersten beiden der neun Wohnungen im Frühjahr bereits durch die Raiffeisen Landesbank und die Raiffeisenkasse Bozen zugesichert worden war, sind nun alle 9 Wohnungen dank des finanziellen Einsatzes der Raiffeisenwelt startbereit für ihre Umsetzung, mit einem Gesamtvolumen von 855.000 Euro. Ziel ist es, die Obdachlosigkeit in Südtirol, besonders in Bozen, zu bekämpfen und durch Wohnraum die Selbstständigkeit und Würde obdachloser Menschen wiederherzustellen – ganz im Sinne von Friedrich Wilhelm Raiffeisen.
Der Verein „housing first bozen EO“, bestehend aus 12 Mitgliedern und 120 Freiwilligen, verfolgt von Beginn an eine klare Vision, um die Situation von Menschen am Rande der Gesellschaft nachhaltig zu verbessern. Laut Vorstandsmitglied Paul Tschigg entsteht Obdachlosigkeit häufig durch Scheidung, Jobverlust oder finanzielle Probleme, aber auch durch den Mangel an bezahlbarem Wohnraum. Die Haselsteiner Familien-Privatstiftung stellt dem Verein kostenlos ein Gebäude in der Rittner Straße 25 in Bozen zur Verfügung. Hier sollen bald neun langzeitobdachlose Menschen nach dem „Housing First“-Ansatz ein Zuhause finden, der Wohnungslosigkeit sofort beendet und wohnbegleitende Unterstützung bietet.
Vorstandsmitglied Maria Lobis dankte den 39 Raiffeisenkassen und der Landesbank für die großzügige finanzielle Unterstützung. Sie betonte, dass dadurch die Kraft von über 1.400 Menschen potenziert werde, die seit Jahren an das Gemeinschaftsprojekt glauben und sich mit Spenden und Know-how einbringen. Dabei zitierte sie F. W. Raiffeisen: „Was dem Einzelnen nicht möglich ist, das vermögen viele.“