Zu Gast bei einem Bioland-Pionier
Im Gespräch mit Thomas Hafner vom Sonnleitenhof in Terlan.
Bereits 1991 stellte Thomas Hafner seinen Sonnleitenhof auf biologische Landwirtschaft um. Damit wurde er zu einem Bioland-Pionier der ersten Stunde seit der Gründung des Verbandes. „Bereits vorher haben wir mit biologischen Anbaumethoden experimentiert, was damals noch eine Seltenheit war und für Aufsehen sorgte. Der biologische Apfelanbau war damals weder erprobt noch durch Beratungsangebote unterstützt, sodass die Produktion mit enormem Aufwand verbunden war“, berichtet Thomas bei unserem Besuch auf dem Sonnleitenhof. Heute gilt Thomas immer noch als Vordenker und seine Apfelwiesen sind ein gutes Beispiel dafür, wie biologische Vielfalt kultiviert werden kann. Der Betrieb erstreckt sich auf zwei größere Flächen zwischen Terlan und Eppan, auf denen vor allem resistente Apfelsorten und pilzwiderstandsfähige Weine angebaut werden. Zudem werden Spargel und Gemüse für den Eigenbedarf biologisch angebaut und Zwergschafe gehalten.
Fokus auf biologische Nachhaltigkeit und Artenvielfalt
Für Thomas sind die Bodenfruchtbarkeit und der Humusaufbau wichtige Themen. Gedüngt wird hauptsächlich mit kompostiertem Rindermist, welcher die Humusbildung fördert und somit den Bodenaufbau unterstützt. Hecken dienen nicht nur als Schutz vor Abdrift, sondern sind auch ein wichtiger Hort für die Artenvielfalt. Das Bewässerungshäuschen mit seinen angebohrten Holzplanken bietet Wildbienen eine willkommene Nisthilfe. Erst kürzlich wurde der Sonnleitenhof als einer von zwei Bioland-Leitbetrieben 2024 ausgezeichnet.
Ethical Banking – überschaubare Kreisläufe für Herzensprojekte
„Ein Landwirt hat die Verantwortung, die gesündesten Lebensmittel herzustellen und seine Arbeit in der Gesellschaft sichtbar zu machen, schließlich arbeitet er mit und in der Natur und schöpft daraus einen Mehrwert“, betont der überzeugte Biolandwirt. Er fügt hinzu: „Ethical Banking bedeutet für mich, dass Geld in kleinen, überschaubaren Kreisläufen fließt und Anleger*innen die Möglichkeit haben, einen persönlichen Bezug zu den geförderten Projekten aufzubauen. Durch die bewusste Entscheidung, wie das Geld verwendet werden soll, kann man etwas Positives bewirken – etwas, das einem persönlich am Herzen liegt“, ergänzt Thomas, der Bauer des Sonnleitenhofs.