Wo Jungunternehmer Neues wagen
Zu Besuch bei einem innovativen „Farming-Projekt“ in St. Pauls
Im Sommer stattete das Ethical Banking-Filmteam den profarms-Gründern Patrick Sanin und Ulrich Kager in St. Pauls einen Besuch ab. Wie es sich für ein Start-up-Unternehmen gehört, startete die Betriebsführung in der Produktionsstätte, einer Garage, wo „Microgreens“ angebaut werden.
Was sind Microgreens?
„Microgreens“, zu Deutsch Kresse, sind unterschiedliche Gemüse- oder Kräutersorten, welche frisch verwurzelt auf dem Substrat an die Gastronomie ausgeliefert werden. Sie sind nährstoffhaltig, haben einen intensiven Geschmack und sind optisch eine Augenweide. „In acht Regalen zu je fünf Etagen wachsen die unterschiedlichsten Sorten wie Kapuzinerkresse, Rucola, Erbsen, Brokkoli, Amaranth oder Senfkohl, um nur einige zu nennen“, berichtet Ulrich Kager. Die Sorten werden nach dem „Vertical-Farming-System“ angebaut, bei dem Regionalität und Nachhaltigkeit höchste Priorität haben.
Innovative Anbaumethode
„Mit dieser innovativen Anbau-methode können wir alle Parameter, wie Feuchtigkeit, Licht oder Temperatur, die für das Pflanzenwachstum nötig sind, penibel genau selbst steuern und somit 365 Tage im Jahr ein hohes Qualitätsniveau bieten“, erklärt Co-Gründer Patrick Sanin. Der gesamte Anbau wird per Computer bzw. App gesteuert. Patrick, der Industrie- und Maschineningenieurwesen studiert hat, hat die Hard- und Software der Kontrollsteuerung sogar selbst entwickelt.
Nachhaltigkeit im Fokus
„Vertical Farming“ ermöglicht uns, komplett auf Pflanzenschutz zu verzichten. Wir benötigen 90 Prozent weniger Wasser als der Anbau im Freien, weil die Bewässerung über einen kontrollierten Kreislauf läuft, in dem das Wasser wiederverwendet werden kann. Auch bei der Verpackung der Bio-Pflänzchen achten wir auf Nachhaltigkeit, statt aus Plastik besteht diese aus Karton. Das Substrat der Pflanzen stammt übrigens aus der Wolle von Südtiroler Schafen“, ergänzt Sanin. „Ethical Banking bedeutet für uns, dass Anleger*innen selbst entscheiden können, wo ihr Spargeld eingesetzt werden soll und welche nachhaltigen Projekte im Sinne der Regionalität und kurzen Lieferwegen finanziert werden“, resümiert der findige Jungunternehmer Ulrich Kager abschließend.