Ausgabe 01/15 -

Schneeschuhwandern im Dreiländerstein

Diese „grenzenlose“ Schneeschuhwanderung im Vinschgauer Oberland führt vorbei an Festungsanlagen unterhalb des Dreiländergipfels Piz Lat bis zum Dreiländerstein, immer an der Grenze zu Österreich und der Schweiz entlang bis zur Reschner Alm.

Route

Gehzeit: ca. 3,5 Stunden
Tourenlänge: ca. 9 km
Höhenmeter: ca. 600


Seit die Grenzen die negativen Erinnerungen an Kontrollen, Geldwechsel und mehr abgeworfen haben, fährt man ganz unbekümmert auf den Reschenpass. Wir aber biegen wenige hundert Meter vor der Grenz­anlage links hinein über eine verschneite Wiese den steilen Waldweg hinauf bis zum Tendershof. Wir schnallen uns die Schneeschuhe an und steigen den Weg Nr. 3 anfangs den verschneiten Forstweg entlang, bis wir dann den Waldweg hinaufsteigen. Durch den Wald kämpfen wir uns zügig aufwärts. Alsbald treffen wir auf alte Befestigungsanlagen und Hütten aus dem Weltkrieg, die dem Verfall überlassen sind.

Foto: Das Vinschgauer Oberland ist ein herrliches Schneeschuh­wanderparadies.

Vinschger-Oberland-Schneeschuhwanderung

DREI LÄNDER VEREINT
Es geht weiter hinauf zu den Gurfrawiesen. Nach etwa einer Dreiviertelstunde erreichen wir eine Abzweigung und entscheiden uns für den Weg Nr. 3 Richtung Dreiländerstein. Vorbei an Gravalada (auch eine verfallene Befestigung) zieht der Weg sich aufwärts mit herrlichen Ausblicken. Der Weg ist nicht besonders schwerlich, ist aber nur bei ­sicheren Schneeverhältnissen zu queren. Auch mit Schneeschuhen ist der Lawinenbericht peinlichst genau zu studieren, um sich nicht unnötig Risiken auszusetzen, da die Hänge des mächtigen Piz Lat oft schneeschwanger sind. Wir haben gute Verhältnisse und erreichen in etwa einer weiteren Stunde unser erstes Ziel: den Dreiländerstein. Drei Länder vereint auf einem Stein. Der Ausblick reicht bis ins Inntal, ins Engadin sowie zu den Samnauner und Nauderer Bergen. Lassen es die Verhältnisse zu, wird der Weg Nr. 4 gewählt, welcher rechts ober dem Hang zuerst an einer alten Festung der Brigata Tirano vorbeiführt. Wir gehen durch die Gänge und Kammern, er­blicken das Wappen der Brigata Tirano. Wie man hier im Winter nur über­leben konnte?

ZUR RESCHNER ALM
Wir gehen immer den Weg Nr. 4 weiter, bis wir in etwa einer halben Stunde die Abzweigung zur Reschner Alm antreffen. Hier geht es den Weg Nr. 5 abwärts und wir kommen in einer Viertelstunde zur Reschner Alm, welche nicht nur von Schneeschuhwanderern aufgesucht wird, sondern auch eine Rodelbahn hat. Wir blicken auf den vereisten Reschensee und genießen die köstlichen Knödel dieser Alm. Gestärkt nehmen wir den Weg Nr. 3b zurück zum Seabl und stapfen den Weg Nr. 3 hinunter bis zum Tendershof, wo wir unseren Ausgangspunkt erreichen. Hier beenden wir unsere gemeinsame Wanderung in einer der schönsten Gegenden im Grenzgebiet.