Ausgabe 04/15 -

Ötzis Verwandten auf den Fersen

Vom Finailhof hinauf zum Finailsee: Wir machen eine archäologisch-geologische Wanderung im Schnalstal und starten beim höchstgelegenen Getreidehof Südtirols, dem Finailhof, der schon in der Bronzezeit Ziel kultischer Treffen war.

Tourdaten

Strecke: 6,2 km
Dauer:
3 Stunden
Aufstieg: 800 m
Abstieg: 800 m
Schwierigkeit: mittel

 

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Wegbeschreibung

Fahrt mit dem Auto vom Vinschgau ins Schnalstal bis zum Stausee ­Vernagt. Nach dem Stausee rechts kleine steile Straße aufwärts. Achtung, unscheinbare Abzweigung ohne Beschilderung! Fahrt 5 Minuten hinauf zum Parkplatz bei den Finailhöfen. Weg Nr. 8 folgend hinauf bis zum Finailsee. Gehzeit ca. 2:20 Stunden für den Aufstieg.


Natur- und Landschaftsführer

„Vom Finailsee hinauf zur Grawand (Bergstation Seilbahn Schnals), danach die Abfahrt mit der Seilbahn nach Kurzras und von dort den Weg Nr. 7 heraus bis zu den Finailhöfen wäre eine Alternative.“

 

Natur- und Landschafts­führer Olav Lutz, olav.lutz@rolmail.net


Nicht nur den bekanntesten Südtiroler, den „Ötzi“, zog es in das Vinschger Seitental. Auch wir wandern auf den Spuren ­unseres Vorfahren in das wilde Schnalstal. Wir starten beim Finailhof und gehen den Weg Nr. 8 hinauf Richtung Finailsee Grawand. Der Hof – urkundlich bereits im 13. Jahr­hundert erwähnt – war bis 1967 der höchstgelegene bewirtschaftete Kornhof Europas. Aus­grabungen, Brandplätze und Silexfunde bestätigen, dass dieser Platz schon früher sehr begehrt war.

Foto: Der Archäologische Wanderweg A1 führt direkt am Finailsee vorbei.

Raiffeisen-Wandertipp-Finailsee-02

Hinauf zum Finailsee

Nach etwa einer Stunde kommen wir auf eine Anhöhe, wo verschiedene Steine auf einen Kultplatz hinweisen. Brandherde, Bernstein- und auch Glaskugeln wurden hier gefunden. Auch Schalensteine sind mit wachsamen Augen zu entdecken. Diesen Kultplatz verlassen wir dem Weg Nr. 8 folgend und steigen steil hinauf, bis wir nach einer weiteren Stunde endlich den in einer Steinmulde eingebetteten Finailsee erreichen. Im kristallklaren Wasser tummeln sich Forellen, und auch hier finden sich einige Schalensteine. Nur die abgebrühtesten Wanderer wagen ein schnelles Bad im Bergsee, der von den Finailköpfen und der Schwarzen Wand „bewacht“ wird.

Die Gletscherbahn im Visier

Wer weitere zwei Stunden Aufstieg nicht scheut, kann bis zur Bergstation der Schnals­taler Gletscherbahn wandern und von dort nach Kurzras hinuntersteigen. Wir aber wandern auf demselben Weg wieder das Finailtal hinunter. Beim Finailhof stärken wir uns noch mit der originalen „Schnalser Schneamilch“, einem köstlichen Dessert für Kalorienbedürftige. Ein Blick hinauf zum Finailtal lässt uns erahnen, warum sich Ötzis Verwandte hier niedergelassen haben.

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