Ausgabe 04/17 -

Karnischer Höhenweg mit italienischem Einfluss

Die Wanderung entlang des Karnischen Höhenweges macht nachdenklich und glücklich zugleich. Einst umkämpfter Kriegsschauplatz, ist der Weg heute ein Mahnmal des Friedens. Er führt bergbegeisterte Menschen aus aller Herren Länder zusammen.

Tourdaten

Strecke: 89,4 km
Dauer:
36:45 h
Aufstieg:
7.025 m
Abstieg:
6.934 m
Schwierigkeit:
schwer

 

Die Tour zum Mitnehmen
für iPhone und Android


Wegbeschreibung

Der Friedensweg Nr. 403 „Karnischer Höhenweg“ ist sehr gut beschrieben.
Folgende Markierungen ­zeigen den Wegverlauf an:

 

  • 1. Tag: Sillian bis Sillianerhütte (ca. 6 km)
  • 2. Tag: Sillianerhütte bis zur Porzehütte (ca. 21 km)
  • 3. Tag: Porzehütte bis zum Hochweißsteinhaus (ca. 25 km)
  • 4. Tag: Hochweißsteinhaus bis Woyalerseehütte (ca. 16 km)
  • 5. Tag: Woyalerseehütte bis Plöckenpass (ca. 12 km)
  • 6. Tag: Plöckenpass bis ­Valentinalm (ca. 10 km)

Natur- und Landschaftsführer

Die Erinnerung an den Ersten Weltkrieg ist hier überall präsent. Die Wanderung macht nachdenklich und glücklich zugleich. Die Hütten müssen unbedingt reserviert werden, da nur begrenzt Schlafplätze zur Verfügung stehen!

 

Natur- und Landschafts­führer Olav Lutz,
olav.lutz@rolmail.net


Ein Bad im ­Wolayersee ist nur etwas für Kälte­un­empfindliche!
Woyalersee

Der Karnische Höhenweg oder „Friedensweg“ führt den gesamten Karnischen Kamm entlang, der an der Grenze zwischen Österreich und Italien verläuft. Die Grenze zwischen den beiden Ländern war im Ersten Weltkrieg ein hart ­umkämpftes Kriegsgebiet. Zahlreiche Steiganlagen, weitverzweigte Schützengräben und Soldatenfriedhöfe erinnern an die schreckliche Zeit zwischen 1915 und 1918. Der Weg kann in mehreren Tages­etappen zurückgelegt werden.

Wir starten in Sillian, gleich nach der italieni­schen Grenze. Wir folgen der Markierung ­Karnischer Höhenweg bis zur Leckfeldalm. Unser erstes Etappenziel ist die Sillianerhütte, wo wir uns stärken und übernachten. Tag zwei geht es dem Kamm entlang weiter. Immer wieder treffen wir auf Überreste des Krieges; bei einem Standschützenfriedhof gedenken wir still seiner Opfer. Wir steigen zum Rosskopftörl, vorbei an der Filmmoorhütte, bis wir nach 9 Stunden die Porzehütte erreichen.
Die Wanderung führt uns am dritten Tag auf das Tilliacher Joch und weiter auf italienisches Gebiet, das von schönen Almhütten ­gesäumt wird. Vorbei am Monte Peralba gehen wir hinauf zum Passo del Oregone und gelangen zum Hochweißsteinhaus, unserem dritten Etappenziel. Am vierten Tag ziehen wir zu dem „Passo Giramondo“ hinauf, entlang an Bergseen, bizarren Steinformationen und Erinnerungstafeln.

Dann kehren wir wieder nach Österreich zurück. Wir übernachten in der Wolayerseehütte, die jeden Komfort bietet und den Blick auf den Wolayersee freigibt. Wir wählen nun eine Variante des Karnischen Höhenweges und gehen auf der italienischen Seite hinunter zum Rifugio Marinelli. Wer schwindelfrei ist, kann den Klettersteig unter dem Rifugio Lambertenghi wählen. Die Wirtin Caterina ist eine leidenschaftliche Köchin und zaubert einzigartige Gerichte der Region wie hausgemachte Gnocchi und das Nationalgericht „frico friulana“. Am Tag fünf steigen wir hinab bis zum Plöckenpass. Die Nacht verbringen wir in einem einfachen Gasthaus. Am letzten Tag geht es aufwärts zum großen Pal, wo ein Kriegsmuseum wartet, das alles bisher Gesehene in den Schatten stellt. Wir wandern weiter zum Freikofelsattel bis zum Cellonsee. Hier sind wir wieder auf dem originalen Karnischen Höhenweg zurück. Weiter geht’s zum Gasthof Valentin­alm, Endstation unserer Wanderung.