Ausgabe 04/19 -

Göflaner Seerunde

Die Rundwanderung am Vinschger Nörderberg präsentiert sich als abwechslungsreiche Tour: Vom Breitbichl zieht es uns zum Göflaner Schartl, hinunter zum Marmorbruch, hinauf zum Göflaner See und über einen Waalweg zurück bis zu den Hasl-Höfen.

Tourdaten

Strecke: 16,8 km
Dauer: 7:00 h
Aufstieg: 1.431 m
Abstieg: 1.403 m
Schwierigkeit: mittel

 

Die Tour zum Mitnehmen
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Wegbeschreibung

Vom Startpunkt Haslhof nehmen wir den Weg Nr. 1 aufwärts zum Kreuzjoch. Hier angelangt, geht es auf dem Weg Nr. 23 weiter über den Breitbichl bis zur Göflaner Scharte, wo wir den Weg Nr. 3 A hinunter Richtung Göflaner Alm nehmen. Bevor wir diese erreichen, folgen wir beim Marmorbruch dem Weg Nr. 3 hinauf zum Göflaner See. Von dort wieder zurück zum Marmorbruch, dem Weg Nr. 3 folgend, bis zur Göflaner Alm. Unterhalb der Göflaner Alm rechts weiter auf dem Weg Nr. 2 B zurück zum Haslhof.


Natur- und Landschaftsführer

„Nicht immer hat man die Gelegenheit, Tiere so nah zu erleben. Deshalb unbedingt ein Fernglas bei dieser Tour mitnehmen!“

 

Natur- und Landschafts­führer Olav Lutz,
olav.lutz@rolmail.net


Wir fahren nach Schlanders und hier in die Fraktion Göflan zum Haslhof. Hier parken wir und nehmen den Weg Nr. 1 hinauf zum ­Kreuzjöchl. Der Anstieg ist steil, aber bald sind wir auf dem Joch angekommen und blicken in das Martelltal hinunter. Dieser Übergang ist nicht nur für uns Menschen interessant, sondern auch für das Wild. Wir verhalten uns sehr ruhig und sehen auf einmal eine Gams nur 50 Meter von uns ­vorbeistolzieren. Wo eine Gams ist, können auch mehrere sein, und dem ist auch so. Ein Rudel von fast 15 Gämsen nutzt dieses Joch, um vom Vinschgau in das Martelltal zu gelangen. Ich versuche ein paar Schnappschüsse mit dem Fotoapparat einzufangen, doch dies bleibt den scheuen Tieren nicht verborgen, sodass sie schnellen Schrittes im Wald verschwinden. Weiter geht’s auf dem ­Marteller Höhenweg Nr. 23, den Hängen entlang zum Breitbichl, bis wir zum Göflaner Schartl ­kommen und uns von Martell verabschieden. Hier geht es Richtung Göflaner Alm auf dem Weg Nr. 3A weiter.

Die Gämse auf dem Kreuzjoch
Gaemse auf dem Kreuzjoch

Geologische Highlights

Weiße Marmorbrocken liegen vereinzelt auf dem Weg, und alsbald sehen und hören wir das Abbaugebiet des bekannten Marmorbruches von Göflan. Wir steigen nun wieder aufwärts, dem Weg Nr. 3 folgend, vorbei an alten Baracken, welche von einer blühenden Marmorabbauzeit zeugen, wo die Mannes­kraft noch im Vordergrund stand. Nun verrichten mächtige Maschinen diese Arbeit und schneiden das „weiße Gold“ aus dem Berg. Beim Vorbeigehen sehen wir wuchtige Marmorblöcke, die nur auf den Abtransport ins Tal warten, und hören laute Maschinen, welche den Berg aushöhlen.

Schöne Seenlandschaft

Beim Abbauplatz rechts biegen wir ins Seitental ein. Zuerst wandern wir dem Steig entlang, dann kommen ein paar Passagen mit Sicherungs­seilen, die aber nicht übermäßig schwierig sind. Nach mehr als einer Stunde Aufstieg erreichen wir erschöpft, aber glücklich, den in einer Senke gelegenen Göflaner See, der den Abschluss von diversen Gletschermoränen und der Jennwand bildet.

Schon wieder hören wir Steine den Hang ­herunterrutschen, und wieder sehen wir eine Gams, welche sich den Weg durch das Geröll sucht. Nun geht es zum Abstieg, welcher den gleichen Weg Nr. 3 hinunter führt bis zur ­Göflaner Alm. Dort stärken wir uns noch und folgen abwärts – gleich rechts – der Markierung zum Haslhof, bei dem wir vor sieben Stunden gestartet sind.