Ausgabe 04/16 -

Eine reizvolle Tour von Hütte zu Hütte

Die Mehrtageswanderung südlich des Alpenhauptkammes von Sterzing bis nach St. Georgen beschert ein seltenes Bergerlebnis abseits ausgetretener Wanderrouten.

Tourdaten

Strecke: 74,8 km
Dauer:
30:15 h
Aufstieg:
5.576 m
Abstieg:
5.698 m
Schwierigkeit:
schwer

 

Die Tour zum Mitnehmen
für iPhone und Android


Wegbeschreibung

Start am Bahnhof Brixen, der Markierung „Pfunderer Höhenweg“ folgend. Stationen der Wanderung: Pfitschalm, Trenser-Joch-Hütte, Simile Mahd, Rauhtaljoch, Brixner Hütte, Geisscharte, Edeltrauthütte, Eisbruggsee und Tiefrastenhütte. Weiter über die Zwölferspitze, Putzenspitze, Bärentaler Spitze, den Plattnerspitz und Sambock hinunter nach St. Georgen. Gehzeit: ca. 30 Stunden.


Natur- und Landschaftsführer

„Jede Hütte entlang der Wanderstrecke hat ihre Besonderheiten, besonders kulinarische: Auf der Simile Mahd gibt es selbstgemachten Käse, auf der Brixner Hütte gute Hüttennudel und in der Tiefrastenhütte erwartet die Wanderer ein schmackhaftes Frühstücksbuffet – allein dafür kommen viele Leute extra vom Tal herauf.“

 

Natur- und Landschafts­führer Olav Lutz,
olav.lutz@rolmail.net


Begeistert von der artenreichen Flora lacht das Fotografenherz.

Artenreiche Flora auf dem Pfunderer Höhenweg

Der Pfunderer Höhenweg führt durch die Pfunderer Berge, meist oberhalb der Waldgrenze bis fast 3.000 m, und hat von überwältigenden landschaftlichen Eindrücken über kulinarische Highlights in den Berghütten allerhand zu bieten. Für den gesamten Höhenweg sollte man sechs Tage einkalkulieren, erfahrene Wanderer schaffen die Strecke auch in vier bis fünf Tagen. Die Wanderung verlangt Trittsicherheit und Kondition, an manchen Stellen ist auch Schwindel­freiheit und Kletterfestigkeit vonnöten. Eine Übernachtung in verschiedenen Hütten ist möglich, es empfiehlt sich, vorab rechtzeitig zu reservieren.

 

Die gut markierte Wanderung startet beim Bahnhof in Sterzing. Über die Wege Nr. 24 und Nr. 5 erreichen wir die Pfitschalm und die Trenser-Joch-Hütte.

Nach Bewältigung des ersten Gipfels, den Höllenkragen, legen wir bei der idyllischen Simile-Mahd-Alm unsere erste Rast ein. Die üppigen Alpenrosenbe­stände bringen richtig Farbe in die Landschaft. Tag zwei geht’s hinauf zum Senges Joch und dann weiter zum Wilden See bis zum Rauhtaljoch. Nur für geübte Wanderer empfiehlt sich der Aufstieg zur Wilden Kreuzspitze. Beim Rauhtaljoch geht es abwärts zur Brixner Hütte. Die Königsetappe wartet am dritten Tag auf uns: wir wandern über die Steinkar- und die Geisscharte (Achtung Kettensicherung! Nur für Schwindelfreie), bis wir ermüdet bei der Edelrauthütte ankommen. Abwärts geht’s am vierten Tag zum Eisbruggsee, entlang an diversen Hängen, bis wir beim Tiefrastensee und der Tiefrastenhütte ankommen. Am letzten Tag erobern wir die Zwölferspitze, Putzenspitze, Bärentaler Spitze und Sambock und erreichen über den Weg Nr. 66 – erschöpft und glücklich – unser Wanderziel St. Georgen.

Gesundheitstipp – „Gebrochenes Herz“ ist lebensgefährlich

In Zusammenarbeit mit www.herzstiftung.org

Wer nach dem Tod seines Partners ein „gebrochenes Herz“ hat, lebt gefährlich: Wie Wissenschaftler in Dänemark herausfanden, ist das Risiko groß, dass Hinterbliebene im ersten Trauerjahr an Herzrhythmusstörungen erkranken. Für die Studie, die im April veröffentlicht wurde, wurden Daten von fast einer Million Dänen aus den Jahren 1995 bis 2014 ausgewertet. Nicht berücksichtigt dabei wurde der Lebensstil der Betroffenen.

 

Herzflimmern ist die häufigste Art von Herzrhythmus­störungen – es kann zu Herzinfarkt und zu Herzversagen führen. Anhand der Daten stellten die Forscher fest, dass das Risiko, erstmals Herzflimmern zu ent­wickeln, bei Menschen, die ihren Partner ver­loren haben, 41 % höher war als bei anderen. Acht bis 14 Tage nach dem Verlust des Partners ist das Risiko am höchsten. Anschließend nehme es schrittweise ab, bis es ein Jahr nach dem Tod wieder so hoch sei wie bei Menschen, die keine Trauer zu bewältigen hatten.

Höheres Risiko für unter 60-Jährige

Am stärksten gefährdet waren Trauernde unter 60 Jahren, hier verdoppelt sich nach dem Partnerverlust das Risiko, Herzflimmern zu entwickeln. Wenn der Partner vor seinem Tod gesund war und somit unerwartet starb, steigt das Risiko sogar um 57 %.

 

Die Forscher verweisen auf die Möglichkeit, dass die durch den Trauerfall ausgelösten Stress­hormone zu Herzrhythmusstörungen führen; der Verlust des Lebens­partners zähle zu den belastendsten ­Erlebnissen eines Menschen überhaupt. Medikamentöse Unter­stützung durch stressmindernde Präparate oder professionelle psychologische Beratung in schwer­wiegenden Fällen helfen bei der vollständigen Genesung.

 

Quelle: Britisches Fachblatt „Open Heart“