Ausgabe 02/20 -

Der Sorapis See in den Dolomiten von Belluno

Er gilt als einer der schönsten Bergseen in den Dolomiten: der Sorapis See. Besucher sind von dem türkisblauen See auf 1.900 Höhenmeter begeistert. Das bekannte Ausflugsziel ist besonders im Sommer beliebt.

Tourdaten

Strecke: 12,7 km

Dauer: 3:45 h

Aufstieg: 639 m

Abstieg: 631 m

Schwierigkeit: mittel

 

Die Tour zum Mitnehmen
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Wegbeschreibung

Ausgangspunkt ist der Passo Tre Croci (8,1 km von Cortina entfernt), von Misurina kommend, liegt dieser einige Meter vor dem Bergpass. Wir folgen der Beschilderung Vandelli-Hütte bis zur Schranke, wo dann auch das Wanderschild in Richtung Sorapis See zeigt. Dem Weg Nr. 215 folgend geht es direkt zum See. Unterhalb der Fels­wände ist ein Steig – zum Teil auch etwas ausgesetzt – mit Halteseilen, Eisenstufen und einem kleinen Holzübergang versehen. Hat man diesen Teil hinter sich gebracht, geht es fast eben zum See. Der Rückweg folgt auf derselben Route.


Natur- und Landschaftsführer

„Die Tour sollte zeitig in der Früh starten. Dann kann man die Ruhe am See richtig genießen.“

 

Natur- und Landschafts­führer Olav Lutz, olav.lutz@rolmail.net


Unsere Tour startet auf dem Passo Tre Croci, kurz vor dem ehemaligen Olympia-Nobelort Cortina. Es empfiehlt sich, frühzeitig anzureisen, um einen Parkplatz zu finden. Am besten fährt man mit dem Bus hinauf. Ein ehemaliges Nobelhotel, heute eine Ruine, steht noch da. Wir gehen kurz abwärts, biegen in den Forstweg ein und folgen der Beschilderung Lago Sorapis. Während wir durch den Wald schlendern, fällt uns zwischen Bäumen und Hängen auf, dass dieser Pass im 1. Weltkrieg strategisch wichtig war. Viele Bunker im Wald, mit Moos bedeckt, zeugen von dieser schwierigen Zeit.

 

Nun geht der Weg stetig aufwärts, bis wir Stahlstufen und Sicherungsseile antreffen. Für normale Berggeher ist die Querung der Wand kein Problem, allerdings sollte man auf dem gut gesicherten Weg schwindelfrei sein. Der Pfad schlängelt sich stetig aufwärts in das Seitental hinein.

Der türkisblaue Sorapis See begeistert

Das Naturphänomen Sorapis See ist längst kein Geheimtipp mehr, sodass man hier Wanderer aus aller Herren Länder begegnet. Verwunderlich ist, mit welchen Ausrüstungen sich manche auf den Weg machen, und es kommt vor, dass Selfie-Jäger den schmalen Weg versperren. Nach ca. zwei Stunden hören wir ein tosendes Geräusch und sehen einen Bach das Tal hinunterrauschen. Gleich oberhalb dieses Baches sind wir am Ziel angekommen: der türkis schimmernde Sorapis See liegt vor uns. Bilder können nicht ansatzweise beschreiben wie schön dieser Ort ist. Vereinzelte Steine ragen aus dem blauen Wasser. Hier versammeln sich die meisten Touristen und machen Fotos. Wem das zu viel Trubel ist, kann den See umrunden und Plätzchen finden, die viel ruhiger sind. Auch wir können auf das obligate Foto nicht verzichten, weil uns die Farbenpracht des Sees ebenso fasziniert und die Kulisse rundherum zum Staunen und Verweilen einlädt.

Bevor wir wieder den Rückweg antreten, machen wir eine kleine Rast im Rifugio Vandelli (heuer ab 20. Juni geöffnet). Wir gehen den gleichen Weg wieder zurück. Da wir im frühen Sommer die Tour machen, liegt in der Höhe noch viel Schnee; zu einer anderen Jahreszeit würden sich auch alternative Wege anbieten. Der Juni eignet sich jedoch für die Tour am besten: es sind weniger Touristen da als in der Hochsaison und man kann in Ruhe die Idylle genießen.