Ausgabe 05/14 -

Maßgeschneiderte Produkte für Jugendliche

Sie sind jung und engagiert und wollen mitbestimmen und ihre Ideen dort einbringen, wo sie gehört werden. Der Jugendbeirat der Raiffeisenkasse Eisacktal wurde zu diesem Zweck gegründet. Und er entwickelt sich – wie die Jugendlichen im Gespräch bestätigen.

Weshalb bringt ihr euch aktiv im Jugendbeirat ein?

Benedikt Profanter, Architekturstudent in Luzern: „Ich muss sagen, ich bin in der Raiffeisenkasse immer gut betreut und beraten worden, und als man mich gefragt hat, ob ich mitmachen will, war das für mich klar.“

 

Was sagen eure Eltern und Freunde dazu?

Benedikt Profanter: „Die können im ersten Moment mit dem Beirat recht wenig anfangen. Wenn man aber die Aufgaben im Detail erklärt, was wir da tun und welchen Zweck wir erfüllen wollen, dann finden sie es in Ordnung und auch toll.“

Patrizia Gasparini, Jugendberaterin: „Die Initiative, einen Jugendbeirat zu gründen, ist von uns ausgegangen. Wir haben Berufseinsteiger und Studenten im Alter zwischen 15 und 26 Jahren kontaktiert und ihnen unser Vorhaben erklärt. So haben wir eine tolle Gruppe formen können. Das Arbeitsklima ist sehr gut.”

Welchen Stellenwert hat die junge Generation in der Raiffeisenkasse Eisacktal?

Karl Leitner, Direktor der Raiffeisenkasse Eisacktal: „Jugendliche haben bei uns einen großen Stellenwert. Sie sind unsere Zukunft, deshalb ist es wichtig, dass wir ihre Anliegen und Wünsche kennen und diese ernst nehmen.“

 

Können Sie sich vorstellen, auch neue Produkte nur für Jugendliche zu entwickeln?

Karl Leitner: „Ja, das passiert gerade. Wir versuchen maßgeschneiderte Produkte zu kreieren, die wir gemeinsam mit den Jugendlichen erarbeiten.“

Elke Rainer, Koordinatorin der Jugendberater: „Wir treffen uns regelmäßig, um über bestimmte Themen zu diskutieren, die aktuell sind. Nachdem wir im vergangenen Jahr erst so richtig gestartet sind, sind wir gerade dabei, solche maßgeschneiderten Produkte zu entwickeln. Dabei kommen zwei Sichtweisen zusammen: Wir betrachten die Dinge aus der Sicht der Bank und die Jugendlichen aus der Sicht der Kunden. Und das ist gut so.“


Welche könnten das sein?

Lukas Kofler, Ferialkraft und Student der Betriebswirtschaftslehre an der Freien Universität Bozen: „Der Markt verändert sich sehr schnell und so muss auch eine Raiffeisenkasse rasch reagieren, um kundenfreundlich zu sein. Der Bereich IT ist gerade für Jugendliche sehr wichtig, da können wir auch der Konkurrenz voraus sein.“

 

Was ist noch angedacht?

Tobias Weger, Wirtschaftsstudent an der Freien Universität Bozen: „Wir haben angedacht, dass Studenten keine Kontospesen haben sollten und bei Bankomat-Behebungen, die im Ausland gemacht werden, ab einer Summe von 50 Euro auch keine Spesen angelastet werden. Eine weitere Idee ist die kostenlose Krankenversicherung.“

Elke Rainer: „Das sind bisher zwar nur Vorschläge und Ideen, die bei der letzten Sitzung eingebracht wurden, aber wir können uns schon vorstellen, diese auch umzusetzen.“

Tamara Thaler, Angestellte in Rodeneck: „Jugendliche kennen sich in Geldsachen viel zu wenig aus, deshalb ist es umso wichtiger, einen kompetenten Berater in der Raiffeisenkasse zu haben, der auch für eine längere Zeit zur Seite steht. Denn irgendwann wird man auch älter und man will zum Beispiel ein eigenes Heim bauen oder sich selbstständig machen. Dann ist es von Vorteil, einen persönlichen Ansprechpartner in der Raiffeisenkasse zu haben, der einen kompetent berät, denn es ist für uns schwieriger geworden, eine eigene Existenz zu gründen.“

Welche Aktionen sind für die Zukunft geplant?

Elke Rainer: „Wir möchten auf dem großen Erfolg aufbauen, den unser erster Event mit dem Titel ‚Projekt future – It’s all about you‘ im vergangenen Jahr gehabt hat. Da gab es einen ganzen Tag lang in den Räumlichkeiten am Hauptsitz verschiedene Aktionen wie einen Börse-Crash-Kurs, einen Erste-Hilfe-Kurs oder eine Anleitung für einen kreativen Cocktail. Viele Jugendliche sind gekommen.“

Patrizia Gasparini, Jugendberaterin: „Wir möchten dieses Jugendevent alle zwei Jahre veranstalten, um eine engere Bindung zur jungen Generation aufzubauen. Dabei möchten wir verstehen lernen, wie Jugendliche angesprochen und beraten werden wollen. Wichtig ist uns dabei, den Jugendlichen als Kunden ernst zu nehmen und besser zu verstehen.“

 

Werden Jugendliche aktiv für die Mitgliedschaft beworben?

Karl Leitner, Direktor der Raiffeisenkasse Eisacktal: „Das Thema Mitgliedschaft ist uns ein großes Anliegen. Wir versuchen auch Jugendliche anzusprechen und die Mitgliedschaft als besonderen Wert zu vermitteln.“


Was bedeutet euch die Mitgliedschaft?

Lukas Kofler: „Ich glaube, als Mitglied hat man einige Vorteile. Man ist wirklich dabei, hat ein Mitspracherecht bei den Vollversammlungen. Und man bekommt auch einen guten Überblick über die Geschäftsgebarung der Bank. So versteht man auch manche Entscheidungen besser. Es ist wichtig, den Jugendlichen aufzuzeigen, was Mitgliedschaft eigentlich bedeutet. Ich denke, hier gibt es noch viel Potenzial.”

Tamara Thaler: „Als Mitglied fühle ich mich viel mehr der Kasse zugehörig.“

Tobias Weger: „Wichtig ist auch, dass man mitbestimmen kann, was mit dem eigenen Geld geschieht und wo es hinfließt. So kann man auch soziale Projekte gezielt fördern.“

Nadia Brunner, Angestellte in Latzfons: „Es ist ein gegenseitiges Verhältnis der Wertschätzung und des Vertrauens gegeben, wenn man Mitglied ist. Auch das Verhältnis zu den Angestellten ist irgendwie anders.“

Lukas Augschöll, Jugendberater: „Wenn viele mitsprechen können, werden am Ende viele profitieren. Das genossenschaftliche Prinzip ist ein gutes Prinzip.“    _sn