Ausgabe 01/16 -

(K)eine Schafsidee: mit Wollverarbeitung gegen ­Abwanderung

Lange Zeit wurde beinahe die gesamte gewonnene Schafwolle im Ultental weggeworfen. Bis die Idee entstand, diese wertvolle Faser zu hochwertigen Filzprodukten zu verarbeiten.

Die Sozialgenossenschaft „Lebens­wertes Ulten“ wurde 2011 von einer ­Gruppe engagierter Frauen im Ultental gegründet. Ziel war es, den wertvollen heimischen Rohstoff Schafwolle zu veredeln und ihm einen gebührenden Platz einzuräumen. So entstand am Schmiedhof in St. Walburg die Wollmanufaktur „Bergauf“, die zugleich ein Laden ist. Hier wird die Wolle der Ultener Bergschafe gefilzt und zu hochwertigen Produkten für Gesundheit und Wohlbefinden verarbeitet. Darunter befinden sich Bekleidung, Pantoffeln, Matratzen, ­Taschen, allerlei Schönes und Nützliches für den Wellness- und Wohnbereich u. a. m. Die Genossenschaft schafft damit neue Arbeitsmöglichkeiten im Ultental und wirkt der zunehmenden ­Abwanderung entgegen.

IM EINKLANG MIT DER NATUR

Die engagierte Mitbegründerin und Präsidentin von „Lebenswertes Ulten“, Waltraud Trafoier-Schwienbacher, hatte es sich schon vor rund zwei Jahrzehnten zur Aufgabe gemacht, alte Südtiroler Handwerkstechniken in der von ihr gegründeten Winterschule Ulten zu lehren. Ihr Credo, wonach die Natur die reinste Intelligenz sei und die höchste Schule, an der es sich ­studieren ließe, zeigt sich auch in der ganz­heitlichen und naturnahen Verarbeitung von der Rohwolle bis zum Endprodukt. Auf Synthetik wird konsequent verzichtet, dafür kommen gesunde Farben aus Blättern und Blüten zum Einsatz. Die Herstellung erfolgt beinahe vollständig im Ultental, sodass regionale Kreisläufe geschaffen und lange Transportwege vermieden werden.

Bei der Genossenschaft stehen demnach auch nicht der Profit an erster Stelle, sondern ökologische und menschliche Werte. Dazu zählt die vorwiegende Beschäftigung von Frauen in Teilzeit sowie Menschen mit Beeinträchtigung. Der Aufbau von „Bergauf“ gestaltete sich zu Beginn durch die ehrenamtliche Tätigkeit der Mitglieder schwierig. Dank des Ethical Banking-Förderkredits konnte der Ankauf einer Nassfilzmaschine zur Qualitätssteigerung sowie die Einrichtung des Verkaufsraums kostengünstig finanziert werden. „Dafür sind wir Ethical-­Banking sehr dankbar“, betont Präsidentin ­Waltraud Trafoier-Schwienbacher.

 

Mehr dazu unter: www.ethicalbanking.it

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